Vor einem Jahr hatte das prognostizierte Mengenplus für das damalige Weihnachtsgeschäft bei rund 20 Prozent gelegen, das Wachstum schwächt sich nun also ab. Da die Paketbranche 2020 wegen der Corona-Pandemie gewaltige Zuwächse verbucht hat und das Vergleichsniveau somit hoch ist, ist aber auch ein Plus von neun Prozent ein sehr guter Wert. Konkurrent DHL hatte unlängst eher zurückhaltend verlauten lassen, man bereite sich "auf mögliche Rekordmengen" vor.
Hermes legt sich mit seiner Prognose nun früh fest. "Wir sind für das zweite Weihnachtsgeschäft unter Pandemiebedingungen gut gewappnet", sagte Hermes-Deutschlandchef Olaf Schabirosky und verwies dabei auf Investitionen in die Digitalisierung und optimierte Abläufe auf der letzten Meile, also auf der Strecke bis zur Zustellung.
Zur Bewältigung der Mengen habe man die Personal-, Fahrzeug- und Sortierkapazitäten erweitert, sagte der Manager. Bei der Zustellung, in den Logistikzentren und in den Depots setzt die Tochterfirma des Otto-Konzerns im diesjährigen Weihnachtsgeschäft nach eigenen Angaben 3500 zusätzliche Arbeitskräfte ein.
Die Paketdienstleister können schon jetzt die bis zum Jahresende verschickten Sendungsmengen gut einschätzen, da sie vorab Verträge mit den Händlern abgeschlossen haben, deren Waren sie befördern. Als Weihnachtszeit gelten in der Paketbranche die letzten drei Monate eines Jahres - es ist der arbeitsintensivste Zeitraum für die Branche, besonders nach der Einzelhandels-Verkaufsaktion "Black Friday" Ende November und kurz vor Heiligabend brummt das Geschäft. Hermes gehört mit DPD und UPS (United Parcel Service) zu den größeren Konkurrenten des Marktführers Deutsche Post DHL.
dpa-AFX